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Heersnachrichtenschule Halle -
Informationen, Beiträge, Artikel
- Inhaltsübersicht |
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Dienstlaufzeiten der Kommandeure der
Heeresnachrichtenschule Halle |
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1935 - 31.09.1936 |
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Ludwig Löweneck
(† 15.05.1943)(in Pestenegy) |
(Oberstleutnant)
(sp. Generalleutnant) |
01.10.1936 - 31.08.1939 |
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Joseph
Russwurm
* 19.02.1886 Höchstadt a.d.Aisch
† 09.10.1982
Höchstadt a.d.Aisch |
(Generalmajor)
(sp. Generalleutnant) |
01.09.1939 - 28.02.1940 |
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Robert Baltzer
* 03.07.1892 Danzig
† 08.03.1943 Kiew, UdSSR |
01.04.1937 Oberst
01.04.1941 Generalmajor
01.04.1943 Generalleutnant |
01.03.1940 - 31.08.1940 |
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Rudolf Ulrich Schrader
* 29.05.1890 Jena
† 22.08.1945 Wiesbaden-Wiesloch |
Oberst
01.07.1940
Generalmajor |
01.09.1940 - 31.05.1942 |
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Rudolf Schubert
* 27.09.1890 Stedten bei Erfurt
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(sp. Generalleutnant) |
01.06.1942 - 15.07.1943 |
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Siegfried Rein
* 03.08.1894 Schernfeld
† 20.01.1945 Schlossberg
/ Ostpreußen
(gefallen / andere Quellen: 18. oder
15/16.01.1945 ) |
01.03.1940 Oberst
01.09.1943 Generalmajor |
15.09.1943 - 01.04.1944 |
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Heinrich Kleinschroth (Dipl.Ing)
* 29.01.1895 München
† 21.12.1965 München - Pasing |
01.04.1941 Oberst
01.10.1943 Generalmajor |
01.05.1944 -
1945 April ?? |
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Karl
Wagner |
Generalmajor |
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Die Heeresnachrichtenschule
(Quelle: Heimatkalender Halle 1938) |
Halle wurde, wie viele
andere Städte, auch im Jahre 1935 nach der Wiederherstellung der
deutschen Wehrmacht durch den Führer Garnisonstadt. Innerhalb kurzer
Zelt entstand draußen vor den Toren der Stadt an der Heide die
Heeresnachrichtenschule, die zusammen mit der Luftnachrichtenschule eine
kleine Stadt für sich ist. In ihr werden Offiziere und
Offiziersanwärter, Beamte und Beamtenanwärter, Unteroffiziere und
Mannschaften für den verantwortungsvollen Dienst in der
Nachrichtentruppe sowie für den Nachrichtendienst innerhalb anderer
Waffengattungen ausgebildet.
Durch die Erfahrungen des Weltkrieges ist man erst auf die ungeheure
Bedeutung der Nachrichtentruppe eines modernen Heeres hingewiesen
worden. Während früher der Feldherr seine Truppen meist von einem Hügel
aus führte, von wo er das ganze Schlachtfeld übersehen konnte, konnte er
an bestimmte Teile seiner Truppen Befehle durch Meldereiter oder auch
Melder zu Fuß in verhältnismäßig kurzer Zeit überbringen lassen, da die
räumlichen Entfernungen ja gering waren. Dies war aber schon im
Weltkrieg durch die grobe Ausdehnung der Schlachtfelder und durch den
hohen Entwicklungsstand der Waffen nicht mehr möglich. Heute kann dank
der Entwicklung der Technik der Truppenführer seine Befehle
verhältnismäßig schnell und sicher z. B. durch drahtlose Telegraphie und
durch Telephon übermitteln. Wie der Weltkrieg gezeigt hat, kann man ohne
selbständige Nachrichteneinheiten, die sogenannten Nachrichtentruppen,
nicht auskommen. Außerdem haben die Truppen selbst ihre
Nachrichtenverbände auch noch behalten. Entsprechend den besonderen
Aufgaben der drei Wehrmachtsteile, Heer, Luftwaffe und Marine, hat jeder
für sich eine eigene Nachrichtentruppe und Truppennachrichtenverbände.
Richtunggebend für die Ausbildung der Nachrichtentruppe und der
Truppennachrichtenverbände des Heeres ist unsere Nachrichtenschule in
Halle.
Der Ausbildungsbetrieb in den Schulen ist den Lehrgängen der
Heeresnachrichtenschule zugeteilt, und zwar untersteht dem Kommandeur
der Lehrgänge ein sorgsam ausgewähltes und ausgebildetes Stammpersonal,
das sich aus den Lehrkräften, Offizieren, Beamten, Ingenieuren und
erfahrenen Unteroffizieren der Nachrichtentruppe und aus dem
Verwaltungspersonal zusammensetzt. Durch viermonatige
Waffenschullehrgänge wird die Kriegsschulausbildung des
Offiziersnachwuchses der Nachrichtentruppen abgeschlossen. Die
Ausbildungslehrgänge bilden Truppenoffiziere aller Waffengattungen zu
Truppennachrichtenoffizieren und besonders geeignete Unteroffiziere zu
Funkmeistern aus. Die Unterweisungslehrgänge für Generalstabsoffiziere
sowie für Regiments-, Bataillons- und Abteilungskommandeure aller Waffen
geben einen genauen Oberblick über das gesamte Nachrichtenwesen des
Heeres in Form von Vorträgen und Vorführungen. Ferner finden auch noch
Lehrgänge für die Heranbildung des Nachwuchses für die Laufbahn der
technischen Beamten statt, zu denen in der Hauptsache frühere
Funkmeister herangezogen werden.
Die ebenfalls der Heeresnachrichtenschule unterstellte Nachrichtenlehr~
und Versuchsabteilung dient als Lehrtruppe in erster Linie zur Erprobung
von Nachrichtengerät und der Einsatzgrundsätze. Außerdem ist sie
imstande, alle Verbände der Nachrichtentruppe und
Truppennachrichtenverbände darzustellen. Diese Abteilung setzt sich nur
aus voll ausgebildeten Soldaten zusammen, die ihre Grundausbildung schon
in anderen Nachrichtenabteilungen erhalten haben und hier nur
weitergebildet werden. Die Nachrichtenlehr und Versuchsabteilung selbst
setzt sich aus vier Kompanien zusammen, und zwar einer Fernsprech-Lehr-
und Versuchskompanie, einer Funkkompanie, die Funkeinheiten einer Korps-
oder Divisionsabteilung oder auch von den Truppennachrichtenverbänden
darstellen kann, einer Fernsprechbau-Lehr- und Versuchskompanie, der die
Aufgaben einer Fernsprechkompanie der .Korpsnachrichtenschule (Bau mit
Feldfernkabel) oder einer Fernsprechbaukompanie höherer
Nachrichtenverbände (Bau von Felddauerlinien) übertragen sind, und einer
Lehr- und Versuchskompanie für Truppennachrichteneinheiten. Die
Fernsprech-Lehr- und Versuchskompanie ist mit ihren motorisierten und
bespannten Einheiten imstande, die Fernsprechkompanie einer Divisions-
oder Korpsnachrichtenabteilung darzustellen. Sie baut
Drahtnachrichtenverbindungen mit schwerem Feldkabel und Feldfernkabel.
Die Soldaten werden entsprechend ihrer beruflichen Vorbildung dem
Kraftfahr-, Fahrer- oder Fernsprechzug zugeteilt. Sie erhalten in der
Kompanie zunächst ihre Ausbildung innerhalb ihres Trupps. Ist diese
beendet, rücken sie innerhalb der Züge zu kleinen Bauübungen aus. Auf
diesen kleinen Übungen lernen sie dann erst einmal Schwierigkeiten im
Gelände überwinden, z. B. das Kreuzen von Eisenbahnen und Flüssen.
Hauptzweck ist dabei immer, die Leute draußen beim Bau zu selbständigem
Handeln und Denken zu erziehen damit sie auch im Ernstfall selbst allen
Schwierigkeiten gewachsen sind. Später finden dann Übungen der Kompanie
oder der Abteilung in einem größeren taktischen Rahmen statt. Die
Übungen eines Ausbildungsjahres finden dann ihre Krönung in den
Manövern. |
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