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MZ
Mitteldeutsche Zeitung

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Ausgabe: 27.08.2003    
Campus Heide-Süd - Geo-Park zeigt Steine für alle
 
Gesteinssammlung angelegt - Größtes Exemplar viereinhalb Meter
VON Ines Krause, 26.08.03, 18:50h, aktualisiert 20:10h
Schwere Exponate: Jörg Erfurt (links) und Thomas Degen stehen vor einem besonders großen Brocken. Insgesamt wurden 250 Tonnen Gestein sind nach Halle gebracht, wo sie in einem Innenhof auf dem Campus Heide-Süd einen festen Platz finden. (MZ-Foto: Bettina Wiederhold)
Halle/MZ. Hinkelsteine? Nein, Obelix war nicht auf dem Campus in Heide-Süd. Auch wenn es für den Laien so aussehen mag. Trotzdem erinnern die Gesteinsbrocken, die seit kurzem im Hof des Fachbereichs Geowissenschaften stehen, an den starken Gallier und seine Vorliebe. Doch wieso liegen sie dort? Das hat eher wissenschaftliche Gründe. Denn die Brocken bilden den Grundstock für den neuen Geo-Park, der von Thomas Degen vom Institut für Geologische Wissenschaften angelegt wird.
Ursprünglich sollte der Geologe von der Uni Halle nur zwei Steine zur Verschönerung des Innenhofs beschaffen. "Schließlich kam ich auf die Idee, dass daraus mehr werden könnte", meint der 48-Jährige. Ein Gesteinsgarten zu Lehrzwecken für Schüler und Studenten schwebte ihm vor.

Also fuhr Degen im Sommer 2002 quer durch Deutschland, um in Steinbrüchen nach besonderen Gesteinen zu suchen. 25 000 Kilometer war er mit dem Auto unterwegs. 20 Wochenenden hat er damit verbracht und wurde überall fündig: im Schwarzwald, im Taunus, im Erzgebirge und sogar im Voralpenland. Insgesamt 260 Tonnen Gestein kamen so zusammen. Sein Prunkstück: Ein 30-Tonnen-Riese aus Lava mit besonderer Kugel-Struktur. 50 große Einzelsteine sowie weitere 40 Findlinge hat Degen im Lauf der Zeit zusammengetragen. Der größte von ihnen ragt seit wenigen Tagen in Heide-Süd viereinhalb Meter in den Himmel. Stolz ist der Geologe darauf, "dass uns alle Exemplare kostenlos zur Verfügung gestellt wurden".

Mittlerweile sind alle Steine vom Technischen Hilfswerk vor Ort gebracht worden. "Damit ist Halle um eine touristische Attraktion reicher", meint Degen, "denn der Geo-Park steht allen Besuchern offen". In den kommenden Wochen sollen die Steine zudem begrünt und beschriftet werden. "Spätestens dann", versichert der Wissenschaftler, "lohnt sich ein Ausflug in den Geo-Park auf jeden Fall."
 
   

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