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MZ
Mitteldeutsche Zeitung

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Ausgabe: 01.12.1999    
Neues Wohngebiet  -  Verbraucher-Markt für neuen Stadtteil wird gerade geplant
 
2001 soll es auf einstigem Kasernengelände Einkaufsmöglichkeiten geben
 - Busverbindung vorgesehen


Von unserer Redakteurin  HEIDI POHLE / 01.12.
1999
Heide-Süd/MZ. Wolfgang Arendt hat sich seinen Traum von einem eigenen Haus erfüllt. Er lebt seit einem Jahr in dem neuen Wohngebiet in Heide-Süd. Doch eines stört den Pensionär immer mehr - die fehlenden Einkaufsmöglichkeiten. Eine Zeit lang, so meint er, nimmt man das ja in einem Viertel, das gerade aufgebaut wird, hin. Doch dass sich auch im nächsten Jahr noch nichts tun soll, gefällt ihm gar nicht. Auf einen Einkaufsmarkt müssen die neuen Bewohner von Heide-Süd vorerst noch verzichten. Frühestens Mitte des Jahres 2001 werden Kaufhalle, kleinere Läden, Arztpraxen und eine Bankfiliale öffnen.

MZ-Foto: Jens Schlüter


Und offenbar geht es nicht nur ihm so. Vor allem ältere Menschen empfinden den Weg bis zu den beiden Kaufhallen am Hubertusplatz als zu weit. Gegenwärtig leben nach Angaben des Planungsamtes rund 600 Menschen auf dem Gebiet der ehemaligen Russenkaserne.

Im Rathaus rechnet man frühestens ab Mitte des Jahres 2001 mit einem Verbraucher-Markt und kleineren Läden in Heide-Süd. Wie Planungsdezernent Friedrich Busmann auf Anfrage der MZ sagte, sei das Kölner Architekturbüro Schneider-Wessling gerade bei der Planung dieses Nahversorgungs-Zentrums.

Anfang Juni 1999 hatte eine Jury das Kölner Modell favorisiert. Es soll sich auf zirka zwei Hektar entlang der Scharnhorststraße und der Yorkstraße am Bertha-von-Suttner-Platz (siehe auch Grafik) erstrecken, also unweit vom Zugang Weinbergweg. Die Fläche, auf der das alte Militär-Kasino stand, ist bereits geräumt. Dort werden neben dem Verbraucher-Markt auch Läden gebaut, dazu Arztpraxen, eine Apotheke sowie eine Bankfiliale. Das Interesse der Händler sei groß, so Busmann, Nachfragen würden an den Investor, die LBB Kommunalbau aus Potsdam, weitergereicht.

Ergänzt werde das Ensemble mit altengerechten Wohnungen und einer Kindertagesstätte. Im Gespräch sei zudem, kleinere Läden am Heinrich-Lammasch-Platz auf der anderen Seite des Viertels in der Nähe des Waldrandes unterzubringen.

Recht gut, so Busmann, sei zudem ab September 2000 von Heide-Süd aus das jetzt noch im Bau befindliche Neustadt-Zentrum erreichbar. Neben einigen Rad- und Fußwegen werde eine Straße angelegt, die in die Neustädter Begonienstraáe mündet.

Für die Händler, vor allem für den Betreiber des Marktes, lohnt es sich erst ab einer bestimmten Einwohnerzahl, eine Einrichtung zu eröffnen. Deshalb wird das Zentrum auch erst zu dieser Zeit in Betrieb gehen, Baubeginn ist für Herbst nächsten Jahres vorgesehen. Die Planer sind davon ausgegangen, dass bis zur Eröffnung des Zentrums Fußwege von zirka zehr Minuten bis zum Hubertusplatz zumutbar sind. Zudem, so die Planer, dürften alle Bewohner Autos haben.
 

Sollte sich das neue Projekt jedoch zu lange hinziehen oder die beiden Kaufhallen am Hubertusplatz nicht mehr ausreichen, "werden wir reagieren", so Busmann. Denkbar sei zum Beispiel der Einsatz von mobilen Händern, die dann regelmäßig ihre Waren in Heide-Süd anbieten würden.

Eine Busverbindung in den neuen Stadtteil ist übrigens geplant. Nach den Worten von Matthias Neumann, dem Sprecher der Halleschen Verkehrs AG (Havag) werden die Linien 34 und 36 in den neuen Stadtteil, in dem später zwischen 5 000 und 5 500 Hallenser leben werden, fahren. Doch
wie und wann, das stehe noch nicht fest.
   

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